Selbstbewusstsein und Ich-Marketing
Selbstbewusstsein als Schlüssel für den Erfolg bei der Selbstvermarktung
Selbstbewusstsein ist im Soft Skills-Würfel bereits als separate Soft Skill vertreten und mit all seinen mentalen Aspekten, Modellen und Methoden beleuchtet. Die hohe Bedeutung von Selbstbewusstsein spiegelt sich auch bei der Selbstvermarktungsfähigkeit wider, und zwar auf der mentalen Ebene: Niemand kann sich ohne Selbstbewusstsein erfolgreich selbst vermarkten, sei es als Unternehmer und Freiberufler bei der Akquise von Aufträgen, sei es als (potentieller) Angestellter bei der Bewerbung um eine Stelle.
Wer nicht zu sich und seiner Person steht, wer nicht weiß, was er gut und besser als andere kann, kann genau das auch anderen nicht vermitteln. Wer jedoch etwas verkaufen will (und darum geht es im übertragenen Sinne beim Selbstmarketing), muss sein Gegenüber überzeugen – überzeugen, etwas besonders gut zu können, besonders gut zu sein und etwas Nützliches anbieten zu können, dessen Preis geringer als der individuelle Nutzen für Ihr Gegenüber ist.
Die lähmende Angst vor Blamage und Abweisung
Die Selbstvermarktungsfähigkeit eines Menschen steigt in dem Maße, wie seine Angst vor Blamage und Abweisung sinkt. Wenn Sie etwas verkaufen wollen, „wollen Sie etwas“ von jemandem. Sie müssen um etwas bitten bzw. etwas fragen. Sich auf diese Weise an einen anderen Menschen zu wenden, impliziert immer das Risiko einer Abweisung. Und genau das ist es, was die meisten Menschen fürchten. Sie wollen nicht zurückgewiesen werden, sie wollen keinen Korb bekommen, sie möchten eine Abfuhr vermeiden – all das würde an ihrem Ego und ihrem Selbstwertgefühl kratzen.
Jeder fürchtet einen Korb, eine Blamage, eine ZurückweisungFast alle Menschen möchten Abweisungen vermeiden. Entscheidend für ihre Handlungsfähigkeit ist, ob die Angst vor der Abweisung (der „Schmerz“) größer ist als die Aussicht auf den zu erzielenden Erfolg (die „Freude“) oder nicht. Menschen handeln in der Regel nur, wenn die in Aussicht gestellte „Freude über das Ergebnis“ größer ist als der „Schmerz des Handelns“.
Wer sein Selbstbewusstsein für den Verkauf und für das Selbstmarketing steigern will, kann also an zwei Hebeln ansetzen – idealerweise natürlich an beiden: Erstens gilt es die Angst vor der Blamage zu reduzieren. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, das Sie sich gezielt bewusst machen, dass ein „Nein“ im Verkauf und in der Akquise kein Beinbruch ist, zum Geschäft dazu gehört, Ihnen wertvolles Feedback zur Verbesserung der angebotenen Produkte und Leistungen sowie zur Weiterentwicklung Ihrer Persönlichkeit bietet. Zweitens sollten Sie die zu erzielende Freude und damit Ihre Motivation maximieren, zum Beispiel durch eine zusätzliche, spezielle Belohnung, die Sie sich bei Erfolg gönnen (siehe auch Motivierung).
Zwar kratzt eine Abfuhr an unserem Ego, doch rein rationell ist der wahrgenommene Selbstwert und das damit verbundene Selbstbewusstsein völlig unabhängig von einem Ja oder Nein eines potentiellen Kunden oder Arbeitgebers.
- Fragen Sie sich, was Sie persönlich auszeichnet. (Siehe auch: Persönlichkeitstests kostenlos)
- Finden Sie Antworten, und machen Sie sich die Antworten bewusst – immer wieder und wieder. Bloß keine falsche Bescheidenheit.
Sich von der Bewertung und Meinung Anderer unabhängig(er) machenDiese positiven Affirmationen („ich kann besonders gut X“, „im Gegensatz zu anderen bin ich besonders Y“, „was mich auszeichnet, ist Z“ usw.), die grundsätzliche Haltung gegenüber sich selbst „okay zu sein“ und die möglichst weit gehende Unabhängigkeit des wahrgenommenen „Selbstwertes“ von der Einschätzung durch Andere bilden in der Summe das Fundament für ein stabiles Selbstbewusstsein.
Je mehr Sie sich selbst akzeptieren, je mehr Sie sich regelmäßig selbst bestätigen und je mehr Sie sich von der Bewertung und Meinung Anderer unabhängig machen, umso stärker und stabiler kann Ihr Selbstbewusstsein werden – und damit eine bedeutende Grundlage Ihrer Selbstvermarktungsfähigkeit bilden.
Zusammenfassung
- Selbstbewusstsein ist einer der bedeutendsten mentalen Aspekte für erfolgreiches Selbstmarketing.
- Die Selbstvermarktungsfähigkeit eines Menschen steigt in dem Maße, wie seine Angst vor Blamage und Abweisung sinkt.
- Stabiles Selbstbewusstsein setzt die Unabhängigkeit der eigenen Wertschätzung von fremden Urteilen voraus.
Das könnte Sie auch interessieren:
Soft Skills im Lebenslauf / in der Bewerbung
Wer Erfahrungen mit Bewerbungsratgebern, Weiterbildung, Bewerbungsgesprächen und Einstellungstests hat, weiß es: Reines Fachwissen alleine reicht heute längst nicht mehr aus, um beim potentiellen Arbeitgeber punkten zu können. Interessante fachliche Stationen im Lebenslauf und gute Noten …
Selbstwertgefühl verstehen und steigern
Was sind Sie sich selbst wert?
Eine Seminarteilnehmerin sollte in einem Telefonseminar für Beratungsgespräche fit gemacht werden. Doch all die tollen Techniken zu Nutzenargumentation, Fragen, Einwandbehandlung etc. sowie die zahlreichen Tipps und Tricks befähigten die Teilnehmerin …
USP der eigenen Person: Warum genau Sie?!
Was ist Ihr persönliches Alleinstellungsmerkmal?
Warum sollte ich gerade Sie einstellen? – Diese Frage taucht immer häufiger in Vorstellungsgesprächen auf. Sie ist für die meisten Bewerber eine fiese Frage, auf die sie meist erst nach einigem …
Selbstvermarktungsfähigkeit als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz
Ausstrahlung, Selbstmarketing, Bewerbung
Selbstvermarktungsfähigkeit ist die Fähigkeit des Einzelnen, sich als Person und die eigenen Leistungen erfolgreich am (Arbeits-)Markt zu profilieren, zu positionieren und zu verkaufen. Selbstvermarktungsfähigkeit impliziert die Fähigkeit, ein individuelles Profil aufzubauen und sich …
Schlagworte: Selbstbewusstsein, Selbstvermarktungsfähigkeit, Selbstwertgefühl
Bildnachweis Titelbild: © Robert Kneschke / Fotolia