Matthias Pöhm hat sich in Deutschland ja ziemlich erfolgreich als der Autor zum Thema Schlagfertigkeit etabliert. So ist auch das Buch „Das Nonplusultra der Schlagfertigkeit“ von Pöhm in gewisser Maßen ein Bestseller oder Longseller geworden. Ohne Zweifel: Es enthält sehr viele gute Schlagfertigkeit Tipps und beschreibt viele Methoden und Möglichkeiten des schlagfertigen Konterns. Wer es gelesen hat und nur einige der Tipps anwendet, ist deutlich besser gewappnet für Verbalattacken im privaten oder beruflichen Alltag.
Einzig: die Gliederung bzw. Struktur des Buches könnte unserer Meinung nach deutlich besser sein. Verschiedene Kapitel „bündeln“ Methoden und Techniken, und man fragt sich, warum gibt es nicht ein Kapitel, in dem diese sinnvoll strukturiert durchnummeriert und dargestellt werden. Ein Kapitel beschreibt Schnellmethoden der Schlagfertigkeit, ein anderes die Spitzentechniken der Schlagfertigkeit, dann gibt es am Ende noch mal ein Kapitel „Schlagfertigkeit – Überblick und Ausblick“, in dem noch einmal acht Bausteine der Schlagfertigkeit dargestellt werden. – Die einzelnen Inhalte – Seite für Seite – sind sicherlich sehr gut und nützlich, und deshalb sei jedem am Thema „schlagfertiger Kontern“ interessierten Leser die Lektüre auch empfehlen. Nur: Leute, die gern sehr stringente Gliederungen und Strukturen in Büchern suchen, um ein Thema ’strukturiert‘ zu erfassen, diese Leute werden sich nicht ganz so gut im Buch zurechtfinden.
Denn: Da gibt es dann noch ein separates Kapitel „Schlagfertigkeit und Humor“, und man fragt sich, ob die Grundgedanken und Grundtechniken nicht eher in die vorhandenen Kapitel gehören, wo halt bestimmte „Methoden“ vorgestellt werden. Insofern: Kaufen Sie sich „Das Nonplusultra der Schlagfertigkeit“ und freuen Sie sich über jede eloquent und besser als früher gemeisterte Verbalattacke. Nur erwarten Sie nicht, die einmal alles zusammenfassende Darstellung zum Thema Schlagfertigkeit und Kontertechniken. Werfen Sie ansonsten auch einen Blick auf Meike Müllers „Killerphrasen und wie Sie gekonnt kontern“, u.a. sehr lehrreich in Bezug auf Typen von Killerphrasen, siehe auch die zitierte Killerphrasen Liste.
Zitate aus diesem Buch:
Schlagfertigkeit: Was ist das?
Schlagfertigkeit ist ein Gesamtphänomen. Wenn Sie sich mal dabei beobachten, in welch unterschiedlichen Situationen Sie den Kommentar abgeben: „Das war aber schlagfertig!“, so werden Sie erkennen, dass es ganz unterschiedliche Arten der Schlagfertigkeit gibt. Ich habe drei große Bereiche ausgemacht: Erwiderungsfertigkeit, Witzfertigkeit und Diskussionsfertigkeit. (mehr …)Schlagfertigkeit ist Souveränität:
Schlagfertigkeit hat in erster Linie mit einer Wirkung gegenüber dem Außen zu tun. Es gibt keine objektive Messlatte, die einer Antwort einen korrekten schlagfertigen Gehalt zuweist. Wichtig ist, wie die Antwort auf die Umgebenden wirkt. Alle schlagfertigen Antworten haben eine Wirkung gemeinsam: Souveränität. Ob mit Witzfertigkeit, mit Diskussionsfertigkeit oder Erwiderungsfertigkeit – immer ist der Gedanke der Zuhörenden bei einer gelungenen Replik: „Wow, das sitzt.“ Damit wir souverän wirken, gibt es einige Nebenschauplätze, die mit dem eigentlichen Inhalt der Antwort gar nichts zu tun haben. Da ist zunächst einmal der Name. Sie wirken souveräner, wenn Sie den Namen des Angreifers noch einmal genüsslich hinten an Ihre Erwiderung anfügen. Es ist ein Unterschied, ob Sie sagen: „Das sehen Sie falsch“, oder ob Sie sagen: „Das sehen Sie falsch, Frau Dr. Bornewald.“ (mehr …)Verwirrende Sprichwörter als Antwort: Abteilungsleiter Stauder läuft energisch durch den Büroflur. Sein Assistent Huber läuft ihm fast in die Arme. Der Chef aufgebracht: „Ah, Huber, gut, dass ich Sie treffe. Da haben Sie ja gestern bei dem Projekt ganz schön Mist gebaut. Haben Sie mal wieder vergessen, Ihr Hirn einzuschalten?" — „Nein, Herr Stauder", erwidert der Assistent gelassen. „Das war wohlüberlegt. Man kann eine Trommel nicht mit einem Finger schlagen, man braucht dazu eine ganze Hand." Der Assistent schaut seinen Chef kurz und wissend an und fügt dann ohne Pause hinzu: „Ich muss dann noch wohin, ich seh Sie später wieder" — spricht's und entfernt sich im Flur. Diese Antwort können Sie zur Methode erheben: Sie antworten dem Angreifer mit einem Sprichwort, das die einzige Funktion hat, ihn zu verwirren. Wechseln Sie danach sofort das Thema, so verliert er vollends den Faden. Diese Technik hat zuerst Barbara Berckhan in ihrem Buch Die etwas intelligentere Art, sich gegen dumme Sprüche zu wehren vorgestellt. Wichtig ist, dass Sie danach sofort ein anderes Thema anschneiden. (mehr …)
Inhaltsverzeichnis (Auszug)
- I. Schlagfertigkeit: Was ist das?
- Der Aufstieg der Schlagfertigkeit
- Schlagfertigkeit: Was ist das?
- Zwei Irrtümer über die Techniken der Schlagfertigkeit
- Schlagfertigkeit ist lernbar
- II. Kurz und knackig: Die Schnellmethoden
- Übertreiben durch deftigen Vergleich
- Umformulieren als Gentleman
- Angriffe durch die Blume
- Das Offensichtliche ins Gegenteil verkehren
- Feststellungsfragen: Die Kombination von Aussage und Frage
- Angreifen mit der Unterstellungsfrage
- III. Die sechs Spitzentechniken der Schlagfertigkeit
- Unerwartetes Zustimmen
- Rückfragen
- Rückfrage nach Lösung: "Wie müsste es aussehen?"
- Rückfrage zum Ablenken: "Wie machen Sie's denn?"
- Rückfrage nach verzerrtem Gegenteil: "Wäre Ihnen ... lieber?"
- Die Rückfragen als Feststellungsfragen
- Kategorisches Zurückweisen
- Der versteckte Gegenangriff
- Maßlos übertreiben
- Kontern mit Bildern
- IV. Schlagfertigkeit und Humor
- Den King Louis spielen
- Verwirrende Sprichwörter als Antwort
- Einsteigen auf das Veräppelungs-Szenario
- Bewusst die falsche Lösung suchen
- Unadressierte Vorwürfe ummünzen
- Uminterpretieren: Der Nutzen aus dem Vorwurf
- Der absurde Vorteil
- Das absichtliche Missverstehen
- Der Glaube an die Regel
- V. Schlagfertigkeit und Ihr Gefühl: Methoden, die gegen außen und innen wirken
- ...
- Negativ-Aussagen in Positiv-Fragen ändern
- Die Lösung in der Zukunft
- Antwort mit höherem Ziel
- VI. Schlagfertigkeit - Überblick und Ausblick
- Die acht Bausteine der Schlagfertigkeit
- Der Baustein Nr. 1: Indirekt ausdrücken
- Der Baustein Nr. 2: Lösung
- Der Baustein Nr. 3: Übertreiben
- Der Baustein Nr. 4: Ins Gegenteil verkehren
- Der Baustein Nr. 5: Uminterpretieren
- Der Baustein Nr. 6: Nonsens
- Der Baustein Nr. 7: Schlecht aussehen lassen
- Der Baustein Nr. 8: Vorteil/Nutzen
- Die acht Bausteine der Schlagfertigkeit
- ...
Offizielle Buchbeschreibung
Der Verlag zu "Das Nonplusultra der Schlagfertigkeit":
So setzt man seine Gegner sprachmatt! Matthias Pöhm, der ”Schlagfertigkeitspapst”, hat hier die besten Techniken aller Zeiten zusammengetragen, die es garantiert ermöglichen, in Zukunft blitzschnell zu kontern und richtig ins Schwarze zu treffen. Ob man sich gegen dumme Sprüche zur Wehr setzen muss, ernsthafte Diskussionen gewinnen oder einfach witzigere Bemerkungen machen möchte – hier sind für jeden die richtigen Strategien dabei, um den Gegner sprachlos zu machen!
Ein Buch für alle, denen die schlagfertige Antwort wieder zu spät eingefallen ist.
Amazon.de zu "Das Nonplusultra der Schlagfertigkeit"
Man könnte ihn als den Ulrich Strunz der Schlagfertigkeit bezeichnen. Und deshalb wohl nennt ihn der Verlag im Klappentext auch den "Schlagfertigkeitspapst". Ein hoher Anspruch, dem Matthias Pöhm in seinem neuesten Buch durchaus Taten folgen lässt. Sehr klar und praxisorientiert führt er seine Leserschaft ein in die hohe Kunst der Schlagfertigkeit. Und die ist tatsächlich erlernbar, wenn sie einem nicht in die Wiege gelegt wurde.
Natürlich gibt es ausgesprochene Naturtalente -- wie etwa Harald Schmidt oder Thomas Gottschalk. Wenn man deren spontane Witzigkeit analysiert, wie es Pöhm getan hat, werden Regeln und Prinzipien der Schlagfertigkeit sichtbar.
Insgesamt 23 Grundtechniken werden im Buch erläutert. Zum Beispiel die maßlose Übertreibung ("Kannst du dir nicht mal die Ohren putzen?" -- "Nein, da will ich Karotten anpflanzen."), Zustimmung und Gegenangriff ("Ja ja, Frauen und Technik" -- "Stimmt, Sie haben recht, das ist das Gleiche wie Männer und Sex!") oder unadressierte Vorwürfe ummünzen ("Irgendjemand blickt hier nicht durch!" -- "Dann würde ich an Ihrer Stelle halt mal nachfragen.").
Das Grundprinzip verstanden zu haben, ist das eine. Zum anderen muss die Technik natürlich geübt werden. Hier bietet das Buch in jedem Kapitel neben vielen Beispielen auch Übungen, bei denen man selbst Konter auf verbale Angriffe finden muss. Nützlich sind auch die jeweils angeboteten "Triggersätze", das sind Satzanfänge, die unser Hirn anregen, die für die Situation passende Ergänzung zu suchen.
Auch wenn es inhaltliche Überschneidungen mit Pöhms Nicht auf den Mund gefallen gibt, ist Das Nonplusultra der Schlagfertigkeit sicher eines der besten und effektivsten Bücher zum Thema -- und unterhaltsam ist es wegen der vielen witzigen Beispiele auch noch. --Christian Stahl --
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Schlagworte: Schlagfertigkeit