Daniel Goleman ist ja vor allem berühmt geworden durch seine Publikation(en) zum Thema „Emotionale Intelligenz“. Das entsprechende Buch ist nicht nur ein Bestseller gewesen, sondern zum Longseller geworden. – Was muss man nun von dem später erschienenen Band „Soziale Intelligenz“ halten? Wie lässt er sich einordnen in die vorherige Arbeit von Goleman? Am besten lässt sich das durch ihn selbst beantworten, denn er äußert sich im Vorwort recht zügig dazu:
„Fast alle größeren wissenschaftlichen Entdeckungen, auf die ich mich im folgenden beziehe, wurden nach dem Erscheinen meines Buchs Emotionale Intelligenz (1995) publik, und die Forschung schreitet immer schneller voran. Bei meiner Beschäftigung mit der emotionalen Intelligenz ging es mir um die Möglichkeiten, die wir als einzelne besitzen, um die Fähigkeit, mit unseren Gefühlen umzugehen, und um unser inneres Potential zur positiven Gestaltung von zwischenmenschlichen Beziehungen. Hier nun ist der Horizont über die Individualpsychologie hinaus erweitert. Es geht nicht mehr um die Fähigkeiten, die der einzelne besitzt, sondern um eine Psychologie, die zwei Personen in den Blick nimmt, um die Frage: Was geschieht, wenn wir miteinander in Verbindung treten? (…)“
Zitate aus diesem Buch:
(...) Wenn wir in solchen Situationen mit dem Ärger eines anderen Menschen konfrontiert werden, prüft unser Gehirn automatisch, ob diese Signale eine Gefahr für uns bedeuten. Die daraus resultierende extreme Wachsamkeit wird im wesentlichen von der Amygdala (dem Mandelkern) gesteuert, einem mandelförmigen Bereich mitten im Gehirn, der die in Frage kommenden Reaktionen - Flucht, Angriff oder Erstarrung - auslöst. Furcht ist das Gefühl, das die Amygdala am stärksten aktiviert. (mehr …)
Inhaltsverzeichnis (Auszug)
- Ein Netzwerk sozialer Nervenbahnen
- Die Ökonomie der Emotionen
- Ein Rezept für gute Beziehungen
- Neuronale Netzwerke
- Instinktiver Altruismus
- Die Neuroanatomie eines Kusses
- Was ist soziale Intelligenz?
- Gestörte Verbindungen
- Du und Es
- Die dunkle Triade
- Autistische Blindheit
- Erbgut und Umwelt
- Gene sind kein Schicksal
- Eine sichere Basis
- Der Sollwert des Glücks
- Varianten der Liebe
- Netze der Bindung
- Sinnliche Begierde: Er und Sie
- Die Biologie des Mitgefühls
- Heilsame Verbindungen
- Stress ist sozial
- Biologische Verbündete
- Rezepte für die Medizin
- Soziale Konsequenzen
- Die optimale Position für gute Leistungen
- Sozialer Zusammenhalt als Korrektiv
- Wir und die anderen
- Nachwort: Was wirklich zählt
- Anhang A: Der obere und der untere Pfad
- Anhang B: Das soziale Gehirn
- Anhang C: Soziale Intelligenz in neuer Perspektive
Offizielle Buchbeschreibung
Freunde machen glücklich, und ein gutes Verhältnis zu den Kollegen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Denn soziale Beziehungen beeinflussen unser seelisches und körperliches Wohlbefinden und spielen eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung unserer Persönlichkeit. Das geschieht normalerweise unbewusst, indem wir Gefühle anderer lesen und ganz unmittelbar darauf reagieren. Aber das Entscheidende ist: Jeder Mensch kann lernen, sich in Beziehungen intelligent zu verhalten und seine soziale Kompetenz zu stärken!
Amazon.de Beschreibung:
Der Psychologie-Redakteur der New York Times hat zum wiederholten Male ein außergewöhnliches Buch geschrieben. Thema: Wer sozial kompetent ist, kommt besser durchs Leben. Die Gehirnforschung habe es längst ans Tageslicht gebracht: Im Grunde seines Gehirns ist der Mensch sozial und an einem friedlichen Zusammenleben interessiert. Gestört wird diese Ur-Freundlichkeit durch Traumata -- vom Kindergarten bis hin zum Arbeitsplatz. Vorsicht also vor eifersüchtigen Partnern, aggressiven Chefs und missgünstigen Kollegen. Sich darüber bewusst zu werden, ist der Ausgangspunkt für soziale Intelligenz.
Goleman ist ein wahrer Meister, Kompliziertes allgemeinverständlich zu beschreiben. Der US-amerikanische Bestsellerautor zeigt in seinem neuen Buch, dass er dieses Handwerk beherrscht. Bereits im Vorwort verspricht er, dass „in diesem Buch bahnbrechende Entdeckungen aus dem neuen Forschungsgebiet der Sozialen Neurowissenschaft vorgestellt werden“.
Das ist treffend formuliert. Auf den folgenden 500 Seiten führt Goleman den Leser durch die Erforschung der menschlichen Psyche. Virtuos verknüpft er die Erkenntnisse aus Biologie, Verhaltensforschung, Psychologie, Neurologie, Primatenforschung, Genetik und Sexualforschung zu einem soliden Grundwissensspeicher in diesen Disziplinen. Seine These -- Erfolg durch soziale Kompetenz -- untermauert er mit zahlreichen Studien und belegt, dass das menschliche Gehirn ein soziales Wesen ist und am liebsten mit anderen, gleichgesinnten, freundlichen Gehirnen verknüpft ist. Wer lächelt, gewinnt Freunde.
Der Mensch -- und das ist das zentrale Anliegen Golemans -- kann sein Verhalten ändern, wenn er seine Emotionen kennt und lenkt. Und er kann seine Mitmenschen emotional steuern, wenn er sich seiner eigenen emotionalen Sendung bewusst ist. Das gilt selbstverständlich für positive als auch für negative Verhaltensweisen. Wer mürrisch und meckernd in ein Meeting geht, wird den Unwillen der Kollegen ernten. Wer hingegen lächelnd und freundlich auftritt, wird mit seiner positiven Haltung eine gute Stimmung erzeugen, sich besser fühlen und vermutlich sogar erfolgreicher seine Ideen durchsetzen. Goleman schafft es dankenswerterweise, die Erkenntnisse seiner Arbeit nicht in Form von Ratschlägen zu verbreiten. Da er ein versierter Vermittler ist, ist ihm ein populärwissenschaftliches Buch im besten Sinne gelungen. Vom Ansatz folgt er seinem Bestseller EQ2: Der Erfolgsquotient über emotionale Intelligenz. Wegweisend! Bettina Heimich
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Schlagworte: Intelligenz, soziale Intelligenz