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Was versteht man eigentlich unter... Konditionierung (im Kontext von Lernen)?
Die klassische Konditionierung
Konditionierung ist ein Begriff der Lernpsychologie und beschreibt das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern.
Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 – 1936), Arzt und Physiologe, beobachtete bei einem Versuchstier, dass eine bestimmte (angeborene) Reaktion (Speichelfluss) nicht nur durch einen Reiz (Futter) hervorgerufen wurde, sondern auch durch die Schritte der Person, die das Futter brachte. Pawlow ließ daraufhin beim ersten Kontakt des Hundes mit Futter eine Glocke erklingen. Schon bald genügte der Klang der Glocke (Reiz), um bei dem Versuchstier Speichelfluss (Reaktion) auszulösen.
Diese Form der klassischen Konditionierung kann jeder an sich selbst beobachten, wenn durch einen neutralen Gegenstand eine bestimmte Reaktion hervorgerufen wird, weil dieser neutrale Gegenstand mit einer bestimmten Situation in Zusammenhang gebracht wird (siehe auch Ankern).
Einsatzbereiche klassischer Konditionierung
Anwendung finden die Erkenntnisse über das Konditionieren zum Beispiel in der Verhaltenstherapie. So kann unerwünschtes Verhalten reduziert werden, indem es mit unangenehmen Vorstellungen in Zusammenhang gebracht wird oder erwünschtes Verhalten (zum Beispiel durch Belohnung) gefördert werden. Genutzt wird dieses Prinzip auch in der Werbung. Die Präsentation von Produkten wird mit Reizen kombiniert, die angenehme Gefühle hervorrufen.
Zwar lässt sich nicht jedes Verhalten durch die klassische Konditionierung erklären und nicht jeder Lernprozess beeinflussen, die Erkenntnisse waren jedoch von großer Bedeutung und werden noch heute berücksichtigt.
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