Networking-Kompetenz im Kompetenzfeld „Soziale Kompetenz“ des Soft Skills Würfels
Kontaktmanagement und Beziehungspflege
Networking-Kompetenz beschreibt als Soft Skill alle die Fähigkeiten, die für ein erfolgreiches Beziehungsmanagement und „Networking“ ausschlaggebend sind. Beziehungsmanagement und Networking umfassen das Aufbauen, Erhalten und gezielte Nutzen von Kontakten und Kontaktnetzwerken.
Der Begriff des „Networks“ und des „Networking“ bezieht sich dabei auf eine sich möglichst frei organisierende Kooperationsform, die vor allem von der Idee der Synergie von Spezialisten angetrieben wird.
Die freiwillige „Vernetzung“ von Menschen geschieht durch Initiative einzelner Akteure, welche sich aus dem Kontakt mit anderen Menschen gezielte Vorteile versprechen, zum Beispiel gegenseitige Hilfe und Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehungen. Auch wenn Menschen Networking, das Knüpfen von Beziehungen über die täglichen Kontakte hinweg, oft zuerst innerhalb des eigenen Unternehmens aktiv angehen, reicht es früher oder später über Unternehmensgrenzen hinweg.
60% des beruflichen Erfolgs gehen auf das Konto ‚Beziehungen‘Der Nutzen von Kontakten und Beziehungen ist in vielen Bereichen unschätzbar, nicht umsonst heißt es im Volksmund „Beziehungen schaden nur dem, der keine hat“. Laut einem Artikel zu einer IBM-Studie (access.de/german/news/1356.asp) gehen inzwischen mehr als 60 Prozent des beruflichen Erfolgs auf das Konto ‚Beziehungen‘. Beförderungen, schnelle Hilfe bei Problemen sowie der Zugang zu mehr bzw. wertvolle(re)n Informationen – fast immer erhalten sie Menschen über Kontakte, über Menschen, die eine Empfehlung für sie aussprechen oder jemanden kennen, der entsprechend helfen kann. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat in einer Studie vor einer Weile festgestellt: Über 30 Prozent aller erfolgreichen Jobvermittlungen laufen über Verbindungen (access.de/german/news/1063.asp).
Für Selbstständige sieht es ähnlich aus: In vielen Branchen werden Aufträge zu mehr als 80% durch Empfehlungen, Bekannte und Mund-zu-Mund-Propaganda vermittelt. Dies gilt gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen. Wer einen Fliesenleger, Handwerker, Suchmaschinenoptimierer oder Steuerberater braucht, hört sich oftmals erst in seiner Umgebung um, ob nicht jemand einen solchen empfehlen kann, bevor er in der Regel im Internet oder den Gelben Seiten sucht.
Mehr Karriere, mehr Aufträge
Wer als Angestellter Karriere machen und als Unternehmer Umsätze machen will, lebt also häufig von seinem „Netzwerk“. Dennoch hat Networking-Kompetenz nicht nur eine berufliche Dimension. Networking-Kompetenz als Soft Skill umfasst zum Beispiel auch die Fähigkeit, Freunde zu behalten, den Kontakt zu früheren Kommilitonen über Jahre hinweg am Leben zu halten und auch Beziehungen, die fast schon Gefahr laufen, in das Reich das Vergessenheit zu versinken, regelmäßig und gezielt zu reaktivieren.
Wer seine Fähigkeiten zum Networking und Beziehungsmanagement weiterentwickeln will und sich mit Networking-Kompetenz als Soft Skill auseinandersetzt, stößt auf der mentalen Ebene auf Aspekte wie den Wert und Nutzen von Beziehungen, die eigene Haltung bzgl. Kungelei, Seilschaften und „Vitamin B“, persönliche Eigenschaften wie Introvertiertheit vs. Extrovertiertheit aber auch Glaubenssätze und Einstellungen zum Thema Spitzenleistungen: Entstehen Spitzenleistung durch Einzelpersonen und führen Teams zu Mittelmäßigkeit?
Networking-Skills steigern – drei Ebenen, auf denen Sie ansetzen können
Auf der Ebene der Modelle und Konzepte finden Sie rund um Networking und Beziehungen zum Beispiel das 6-Knoten-Modell, nach dem wir jeden Menschen auf der Welt über maximal 6 andere Menschen kennen und erreichen. Auch Konzepte wie die Übertragung des Pareto-Prinzips auf das eigene Beziehungsnetzwerk oder die so genannte Strokes-Strokes-Bilanz können ein Stück weit das Verständnis von Networking und damit die eigene Networking-Kompetenz bereichern.
Als Techniken und Methoden schließlich nutzen erfolgreiche „Networkler“ eine professionelle Kontaktdatenbank, die Mitgliedschaft in Berufsverbänden, Alumni-Vereinigungen und Online Networking Plattformen, gehen regelmäßig auf Tagungen, Kongresse und Messen, um sich mit Branchenvertretern zu treffen oder etablieren so genannte „Jours fixes“ mit Schlüsselkontakten, um eine regelmäßige Beziehungspflege sicherzustellen und zu erleichtern. Auch Smalltalk spielt als „Methode“ im Networking eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Nutzen des Trainings von Networking-Kompetenz
- Sie sind sich der Bedeutung von einem professionell entwickeltem Kontaktnetzwerk bewusst und nehmen jeden Kontakt als Chance wahr, Ihr Beziehungsnetzwerk zu erweitern.
- Sie erhöhen Ihre Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten, Ihre Wahlmöglichkeiten und Ihre Macht, wenn Sie in den verschiedensten Situationen und bei verschiedensten Problemen und Aufgaben Menschen kennen, die Ihnen bei der Bewältigung dieser helfen können.
- Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit Ihres beruflichen Erfolgs, sei es im Sinne von Beförderung und Karriere, sei es im Sinne der Generierung von Aufträgen und Akquirieren von Kunden.
- Sie finden im Fall von Arbeitslosigkeit schneller einen Job, wenn Sie genug Leute kennen, welche Sie auf Vakanzen hinweisen oder gar eine Empfehlung für Sie aussprechen können.
- Sie werden öfter zu Veranstaltungen eingeladen und lernen mehr spannende Menschen und Lebensgeschichten kennen.
- Sie verkürzen die für Problemlösungen benötigte Zeit, weil Sie Zugriff auf mehr Menschen haben, welche Ihnen einen Tipp geben oder gar eine Lösung bieten können.
Networking-Kompetenz im Soft Skills Würfel
Networking-Kompetenz ordnet sich im Soft Skills Würfel an der Schnittstelle folgender Kompetenzfelder ein:
Als integraler Bestandteil der sozialen Kompetenz stellt aktives Networking die Basis für differenzierte soziale Kontakte und die effektive Nutzung von sozialen Beziehungen dar. Da der Beziehungsaufbau und die Beziehungspflege größtenteils über zielorientierte und angemessene Kommunikation erfolgen und jede Kommunikation auch eine Beziehungsebene hat, besitzt Networking-Kompetenz als Soft Skill auch eine große Schnittmenge zum Bereich der kommunikativen Kompetenz.
Probieren Sie den interaktiven Soft Skills Würfel: Drehen und zu einzelnen Skills springen - Funktioniert per Touch, Tastatur, Maus :-)Kontextnahe Begriffe sind:
- Kontaktstärke
- Kontaktmanagement
- Beziehungskompetenz
- Beziehungsmanagement
- Networking
Zitate rund um Networking und Beziehungsmanagement
„Beziehungen schaden nur dem, der keine hat.“ Volksmund
Mehr zum Thema auf www.soft-skills.com
Zitat: Elevator Pitch – Vorbereiten und üben (aus: Networking-Kompetenz im Job)
«Sich selbst hingegen hemmungslos positiv zu beschreiben, ist etwas, das aufgrund von kulturellen Bescheidenheitsnormen als unangemessen gilt [siehe Bescheidenheit] und daher manchen Menschen schwerfällt. Als Berufseinsteiger wie in Phasen beruflicher Weiterentwicklung ist man aber in ...»Buchtipp: Networking-Kompetenz im Job
Über Networking, das „soziale Netzwerken“, Kontaktpflege und Beziehungspflege ein Buch zu schreiben, ist schon eine Herausforderung. Denn jedem ist die Bedeutung eines guten Kontakt-Netzwerks für den beruflichen Erfolg klar. Und dass zwischenmenschliche Beziehungen und mithin …
Leseprobe aus dem Buch "Soft Skills für Young Professionals" - hier aus Kapitel / Abschnitt: 4.1. Networking – Soziale Beziehungen aufbauen und nutzen
«Zwischenmenschliche Beziehungen und Kooperationen sind existenzieller Bestandteil der menschlichen Entwicklung. Gegenseitiges Helfen, die Weitergabe von Wissen, gemeinsames Erforschen und Zusammenarbeit bei großen Aufgaben haben den wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt bis heute maßgeblich begleitet. Dennoch haben viele ...»Networking-Kompetenz als Soft Skill im Soft Skills Würfel von André Moritz
Kontaktmanagement und Beziehungspflege
Networking-Kompetenz beschreibt als Soft Skill alle die Fähigkeiten, die für ein erfolgreiches Beziehungsmanagement und „Networking“ ausschlaggebend sind. Beziehungsmanagement und Networking umfassen das Aufbauen, Erhalten und gezielte Nutzen von Kontakten und Kontaktnetzwerken.
Der Begriff des …
Jours fixes für regelmäßiges Networking
Serientermin erleichtert Networking-Regelmäßigkeit
Jours fixes sind regelmäßige Treffen in einem mehr oder weniger festgelegten Personenkreis. Sie können als rein beziehungsorientieres Treffen im Sinne von „sich regelmäßig mal wieder sehen“ angelegt sein, im Sinne produktiven Networkings sind …
Mitgliedschaft in Alumni-Vereinigungen als Networking-Methode nutzen
Gemeinsame Ursprünge langfristig nutzen
Eine vor allen von Top-Universitäten aus dem angelsächsischen Raum bekannte Networking-Methode, die immer mehr auch im deutschsprachigen Raum Anhänger findet, ist die Organisation von Kontakten in so genannten Alumni-Vereinigungen. Dabei handelt es …
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