Sie wollen mehr Selbstdisziplin lernen? – Helfen einem Willensstärke, Selbstbeherrschung, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin tatsächlich durchs Leben? Müsste man nur andere Prioritäten setzen, um sein Leben auf die Reihe zu bekommen oder Erfolg zu haben? Sind Begriffe wie „Selbststeuerungskompetenz“ und „Impulskontrolle“ wirklich Garanten dafür, dass man ein besseres Leben hat?
Eine interessante Frage – aber eines ist klar: Neben diesen sehr nützlichen Eigenschaften sind auch emotionale und soziale Intelligenz, Empathie und Freundlichkeit, Selbstfürsorge und Rücksicht auf andere sowie fachliche Kompetenz hilfreich. Für manchen Menschen sind Begriffe wie Selbstdisziplin, Selbstkontrolle, Willenskraft und Durchhaltevermögen rote Tücher. Sie klingen in ihren Ohren nach Zwang und Druck. Viele Menschen meinen, sie kommen auch mit einer laxeren Einstellung durchs Leben. Diese Einstellung zahlt sich aber nicht immer aus.
Ohne Disziplin und Selbststeuerungskompetenz wird man zum Beispiel im Berufsleben nicht erfolgreich sein. Selbst als Freiberufler und Selbstständiger muss man sich nach der Decke strecken. Zudem verlangen Krisen im Leben von uns, dass wir planvoll und diszipliniert damit umgehen. Wenn es Menschen an der Fähigkeit zur Selbstkontrolle mangelt, lassen sie sich leicht gehen. Sie scheitern mangels Disziplin und Selbststeuerungskompetenz an ihren Aufgaben. Dadurch entwickeln sie sich nicht weiter.
Manche Menschen haften lebenslang an unguten Gewohnheiten. Sie leben in den Tag hinein und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Mangels Motivation und Selbstbeherrschung halten sie keine Arbeit lange durch. Erfolg, behaupten sie, ist ihnen nicht wichtig. Doch vielleicht ist das eine Lebenslüge, die auf der Unfähigkeit zur Selbstdisziplin beruht. Daher die Frage:
Kann man Selbstdisziplin lernen?
Tatsächlich ist die Fähigkeit zur Selbstdisziplin manchen Menschen von Natur aus mitgegeben. Vielleicht hatten sie gute Vorbilder. Oftmals haben solche Menschen jedoch den Nutzen von Diszipliniertheit entdeckt, als sie eine Krise managen mussten. Viele sind durch die Corona-Pandemie beruflich ins Wanken gekommen. Ohne Motivation, Selbstvertrauen und Selbstdisziplin sind solche Krisen kaum zu bewältigen. Doch es ist auch wahr, dass man Selbstdisziplin lernen kann. Man muss dafür oft nur seine Gewohnheiten ändern. Drei Beispiele illustrieren das.
► 1. Selbstdisziplin im Studium
Auch im Studium, wo jeder viele Freiheiten genießt, verhelfen Durchhaltewillen, starke Motivation und Willenskraft zum Erfolg. Wenn das Erlernen neuer Sprachen oder komplexer Studieninhalte schwerfällt, nützt es, die anstehenden Aufgaben organisiert, motiviert und diszipliniert zu bewältigen. Ohne Disziplin bei der Arbeit kommt niemand im Studium weiter. Immerhin hat man sich das Fach selbst ausgesucht. Interesse dafür wird also vorausgesetzt. Doch wie kann man sein Studium disziplinierter absolvieren?
Wer alleine nicht gut lernt, sollte sich mit anderen zu einer Arbeitsgruppe zusammentun. Das steigert die Motivation. Es macht außerdem mehr Spaß. Die Studieninhalte werden gemeinsam von allen Aspekten her beleuchtet. Fruchtbare Diskussionen sind die Folge. Das Studium erhält mehr Tiefe. Gesetze oder Theorien erhalten Praxisbezug. Sie werden hinterfragt. Man kann den inneren Schweinehund überwinden, der einen lieber auf der Couch liegen sähe. Die Prioritäten und Ziele der anderen treiben Undisziplinierte an, sich mehr anzustrengen.
Gewohnheiten, die einen am Lernen hindern, kann man Grenzen setzen. Jeder erzielte Erfolg ist ein Beweis dafür, dass ein gewisses Maß an Disziplin sich lohnt.
► 2. Disziplin beim Glücksspiel
Manche Menschen gehe gerne ins Casino. Andere suchen nach Glücksspielen im Internet. Viele hoffen auf Gewinne mit Rubbellosen. Abertausende hoffen auf Lotterie-Millionen. Wie jeder weiß, kann dabei viel Geld den Bach herunter gehen, wenn man sich nicht diszipliniert an seine selbst gesetzten Vorgaben hält. Und selbst dann kann der Wunsch nach einem größeren Gewinn zur Spielsucht führen. Verantwortungsbewusstsein, Willensstärke und Selbsterkenntnis sind nützlich, um nicht in diese Falle zu tappen. Siehe hierzu auch die einschlägigen Ratschläge auf Portalen wie time2play.com.
Wie kann man Selbstdisziplin lernen, wenn man gerne ins Casino geht? Am besten nimmt man nur eine bestimmte Menge Geld mit. Man verzichtet auf Schuldscheine und neuerliche Geld-Abhebungen. Alle Ausreden, mit denen man sich von solchen Selbstverpflichtungen freimachen möchte, müssen entlarvt werden. Man limitiert die Casino-Besuche oder die Häufigkeit, ein Glücksspiel mitzumachen. Man gönnt sich eine kleine Belohnung, wenn man dem Drang widerstanden hat, sein selbst gegebenes Versprechen zu brechen. Hilfreich ist auch, sich über Spielsucht zu informieren.
Wenn Disziplin allein nicht hilft, sollte man das Glücksspiel lieber ganz lassen. Der Erfolg dieser Entscheidung liegt dann im Plus an Geld, dass man zur freien Verfügung hat.
► 3. Mangelnde Disziplin beim Abnehmen
Trotzt aller gesteckten Ziele scheitert fast jede Diät. Schuld ist der Jo-Jo-Effekt. Doch dieser ist darauf zurückzuführen, dass alte Gewohnheiten wieder aufgenommen wurden. Disziplin bedeutet, eine Ernährungsumstellung einzuhalten und zukünftig dauerhaft anders zu essen. Sie bedeutet aber nicht, auf alles, was Kalorien hat und gut schmeckt, zu verzichten. Vielmehr sollte man beim Füllen des Tellers Disziplin walten lassen und auf den Nachschlag verzichten. Dank fauler Ausreden und vorgeschobener Gründe essen fast alle Übergewichtigen nach einer Diät weiter, wie bisher. Essen wird oft als Trost oder Belohnung gesehen.
Erfolg erzielen Menschen, die gelernt haben, ihre Gewohnheiten zu überwinden. Nach und nach schleifen sich neue Gewohnheiten als neuronale Spuren im Gehirn ein. Dafür sind jedoch ausreichend Willenskraft und Selbstdisziplin nötig. Im Grunde weiß jeder, was er vermeiden müsste, um weniger Gewicht auf die Waage zu stemmen. Doch der innere Schweinehund fordert Zucker, Kekse, fette Pommes und Chips. Wer Selbstdisziplin lernen möchte, darf all das essen – aber in gesunden Maßen und nicht regelmäßig. Disziplin ist also gar nicht so schwierig. Sie fordert lediglich, von Unvernunft und Maßlosigkeit Abstand zu nehmen und Ausreden als solche zu erkennen.
Wie kann man Selbstdisziplin lernen?
Leistungssportler und Bodybuilder müssen Selbstdisziplin lernen, um ihre Ziele zu erreichen. Ihr Erfolg hängt von starker Motivation und Disziplin ebenso ab wie vom Training oder der Ernährung. Von einem Spitzensportler kann jeder lernen, wie man selbstdiszipliniert trainieren und mit Rückschlägen umgehen kann.
Manchmal bringen Anstrengungen beim Training einen Spitzensportler nicht mehr voran. Er muss folglich neue Prioritäten setzen. Er wird neue Ziele ansteuern, um wieder Erfolg zu haben. Bei Rückschlägen sind Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und Willenskraft gefragt. Doch auch Selbstfürsorge ist notwendig, sagt die Psychologie. Ein Vorhaben kann nur gelingen, wenn alle Parameter durchdacht und optimal aufeinander abgestimmt werden. Mit mehr Druck, Willenskraft und Disziplin alleine gelingen keine Spitzenleistungen.
Selbstdisziplin kann man trainieren. Der Alltag der meisten Menschen bietet dazu viele Gelegenheiten. Oft findet sich ein Vorhaben, das man immer wieder von sich schiebt. Wenn das zu einer der schlechten Gewohnheiten geworden ist, bietet es ein wunderbares Übungsfeld. Es lohnt sich, allen Versuchungen zu widerstehen und sich vorzunehmen, das Vorhaben endlich umzusetzen und es diszipliniert durchzuhalten. Dafür darf es am Anfang eine kleine Belohnung geben. Erzielte Erfolg steigern die Motivation, es nächstes Mal anders als gewohnt zu halten.
Vielleicht erkennen die Betroffenen, dass sie sich mit ihrer Disziplinlosigkeit oft selbst im Weg gestanden haben. Jeder kann lernen, das nicht mehr zu tun. Viele Menschen besitzen die Fähigkeit zur Selbstdisziplin, nutzten diese im Alltag aber nicht. Sie beschränken sie auf die Arbeit, weil dort eine Notwendigkeit zur Disziplin gegeben ist. Zuhause lassen sie sich gerne gehen. Sie finden sich locker und lässig. Die negative Definition von Disziplin ist einer der Gründe dafür, dass jemand sie im Alltag nicht durchhalten möchte.
Disziplin: Die Einhaltung von Regeln
Per Definition ist Disziplin die Einhaltung von Regeln. Ob diese selbst auferlegt oder von anderen erstellt wurden, ist unerheblich. Tipps für Vorhaben, an denen jeder Disziplin trainieren und sich nach und nach steigern kann, sind leicht zu finden. Auch Tipps, wie man Disziplin erlernen und durchhalten kann, finden sich reichlich. Hier einige Beispiele:
- Schwieriges in mehreren Etappen bearbeiten
- sich die unangenehmen Aufgaben angenehmer gestalten
- für eine selbstbestimmte Zeit konzentriert am Problem arbeiten
- nicht zu viel auf einmal erledigen wollen
- die innere Messlatte in erreichbare Höhen legen
- komplexe Vorhaben erst angehen, wenn man wirklich dazu bereit ist
- den eigenen Rhythmus bei der Erledigung von Aufgaben finden
- Versuchungen widerstehen
- Ablenkungen weitestmöglich ausschalten
- Interesse am Thema finden
- mit Hingabe statt mit innerem Widerstand arbeiten
- die Erledigung der Aufgabe visualisieren
- oder sich ein motivierendes Mantra suchen, das zum Durchhalten verhilft.
Beispiele für Mantren wären beispielsweise:
- Hokuspokus, was steht jetzt im Fokus?
- Ich bin größer als das Problem.
- Disziplin bringt mich voran.
- Wo ein Wille ist, entwickelt sich ein Weg.
- Es könnte schlimmer sein.
- Was ich am wenigsten mag, hake ich zuerst ab.
- Wer ist hier eigentlich der Steuermann: mein Schweinehund oder ich?
Jeder Mensch kann lernen, seine Gewohnheiten und sein Verhalten zu verändern.
Jeder Mensch kann lernen, seine Gewohnheiten und sein Verhalten zu verändern. Jeder kann seinen Alltag anders gestalten als bisher. Er kann seinem eigenen Schlendrian Grenzen setzen und sein Arsenal an gewohnheitsmäßigen Ausreden ablegen. Wichtig ist: Man sollte sein diszipliniertes Verhalten zunächst an einfachen Dingen trainieren und dann aufbauen. Jeder Mensch kann Selbstdisziplin zunächst an einfachen Vorhaben trainieren. Jeder kann sich die Vorteile disziplinierten Verhaltens vor Augen halten und sein Bemühen um mehr Disziplin steigern.
Zu viel Druck ist allerdings kontraproduktiv. Die Betroffenen sollten erkennen, dass sie sich selbst schaden, wenn sie zu keiner disziplinierten Haltung in der Lage sind. Notfalls muss die Psychologie helfen. Eine Therapie kann den tieferen Gründen für Disziplinlosigkeit nachgehen. Wer sich ständig in Prokrastination übt, kann ein psychisches Problem haben. Beispiele sind Versagensängste, Phobien, latente Depressionen (s.a. gehemmte Depression) oder mangelndes Selbstwertgefühl. Der Begriff „Prokrastination“ bedeutet, sich im Alltag in „Aufschieberitis“ zu üben. Diese Haltung schleift sich ein und wird zur Gewohnheit.
Die mangelnde Motivation, daran etwas zu ändern, führt früher oder später zu Problemen im Job und im Alltag. Dabei lässt sich alles, was jemand gewohnheitsmäßig tut, relativ leicht verändern. Man muss es nur wollen. Beispielsweise können Langschläfer sich vornehmen, pünktlich aufzustehen statt dreimal die Snooze-Taste zu drücken und ständig den Bus zu verpassen. Wer sich morgens besser konzentrieren kann, sollte früh aufstehen. Das kann man trainieren. Wer jeden Tag früh aufsteht, entdeckt bald, dass der Feierabend viel länger ist.
Wer seine Steuererklärung monatelang vor sich herschiebt, muss sie am Ende doch abgeben. Er erfindet trotzdem tausend Ausreden, um sie erneut zu vertagen. Die Steuererklärung muss aber erledigt werden, daran geht kein Weg vorbei. Oftmals ist die Erledigung leichter als gedacht. Doch man steht sich durch seinen inneren Widerstand beständig im Weg. Um diesen aufzulösen, hilft nur die Einsicht, dass sich nichts von alleine erledigt. Am besten, man bearbeitet einfach zeitnah alles Dinge, die zu erledigen sind.
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