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Anerkennung als Konzept in der Psychologie
„Soziale Anerkennung“ als Konzept verstehen: Akzeptanz, Wertschätzung, Geltung, Status …
Anerkennung als Motiv unserer Handlungen
Wir alle wollen Anerkennung, wollen anerkannt werden. Doch was genau ist „soziale Anerkennung„. Ein anderes Wort für Anerkennung ist sicherlich Akzeptanz. Als Synonym dient im Kontext sicherlich auch Wertschätzung, und im weiteren Sinne auch Respekt. Das Bedürfnis, innerhalb der Gesellschaft anerkannt zu werden, zu „gelten“, treibt unser Verhalten an vielen Stellen. Es ist Motivator für (Höchst-)Leistungen im beruflichen Umfeld (schulischen, universitären, wissenschaftlichen ~). Es ist oft genug der Grund, warum wir uns teure Autos und Kleidung kaufen. Es spielt eine wesentliche Rolle beim „Vergleichsstress“, den wir uns machen. Nämlich wenn wir permanent uns und unsere Position in der Gesellschaft orten, abwägen, und uns dafür mit anderen vergleichen.
Kurzzitate zum Stichwort: Anerkennung
Definitionen, Kurzaussagen etc. aus Fachliteratur
Je größer der Mangel an Selbstwert, desto eher werden Strategien benötigt und benutzt, um diesen Mangel auszugleichen. Solche Strategien manifestieren sich z. B. in den Antreiber-Dynamiken, die die Transaktionsanalyse beschreibt (vgl. Schulze und Sjekora 2016). Antreiber sind tief verwurzelte Überzeugungen, die den Einzelnen in bestimmten Kontexten zu immer gleichartigen Verhaltensweisen „treiben“, durch die er sich Wertschätzung und Anerkennung von außen erhofft. Sie entwickeln sich oftmals in der frühen Kindheit, wenn seitens der Eltern oder anderer Bezugspersonen keine bedingungslose Liebe erfahren wird. Das Kind erfährt sich als nicht geliebt, also als nicht so angenommen, wie es ist. Es erfährt sich als nicht richtig und entwickelt Denk- und Verhaltensweisen, mit deren Hilfe es die Liebe und Achtung der Eltern zu bekommen sucht. Schmid und Hipp (2001) bezeichnet es als den Versuch, dem „Nicht-o.k.-Gefühl“ zu entrinnen. Ein Antreiber kann beispielsweise lauten: „Sei stark“, ein anderer: „Sei perfekt“. Wer dieser inneren Aufforderung folgt, wird sich leicht in Perfektions- und Kontrollschleifen verlieren und auf indirekte Weise den gefühlten Mangel an Selbstwert bestätigen. Je größer jedoch die Selbstliebe, desto geringer ist die Abhängigkeit von Bestätigung, die von außen kommt. Je geringer diese Abhängigkeit ausgeprägt ist, desto freier und selbstbestimmter reagiert die betreffende Person, desto (...)
Gefunden auf Seite 161-162.
Aus der menschlichen Entwicklung im Laufder Evolution geht eine Vielzahl archetypischer Muster hervor, diese Muster nennt Gilbert (2014) soziale Mentalitäten.Sie gründen sich aufbestimmte Antriebe, die unsere Aufmerksamkeit, unsere Vorstellungskraft, unser Denken und Schlussfolgern ausrichten und unsere Emotionen sowie unser Verhalten lenken. Ebenso sind diese basalen Muster mit den drei emotionalen Regulationssystemen in Form von Alarm-, Wettbewerbs- und Mitgefühlsmodus verbunden. Der Alarmmodus greift, wenn unser Geist mit sozialen Bedrohungen beschäftigt ist (wie beispielsweise Scham, Schuld,Missbrauch, Vernachlässigung oder Zurückweisung). Der Wettbewerbsmodus überwiegt, wenn unser Geist auf die Erlangung sozialer Belohnungen ausgerichtet ist (z. B. Anerkennung, Macht, Erfolg). Wir können durch das Streben nach Überlegenheit oder die Angst vor Unterlegenheit getrieben werden. Soziale Vergleiche und Selbstbewertungen sind typische Strategien für die Beurteilung und Sicherung unseres Rangs und Status, die unser Alarm- und Antriebssystem befeuern können. Wenn wir eine Diskrepanz zwischen unserem tatsächlichen und unserem idealen Selbst wahrnehmen, (...)
Gefunden auf Seite 98.
Anerkennung ist das universale Bedürfnis, nicht kritisiert und zurückgewiesen zu werden. Dieses Bedürfnis bringt Sie dazu, Situationen zu meiden, in denen Sie sich Kritik aussetzen oder in denen man Sie ablehnen könnte, und sich von Menschen fernzuhalten, die Sie nicht mögen. Anerkennung ist auch der Grund dafür, dass Sie manchmal nervös werden, wenn man Sie bei einem Vorstellungsgespräch für eine neue Arbeitsstelle bewertet, testet oder befragt.
eBook-Position 1332 (20%)
Anerkennung Synonym: Akzeptanz, Geltung, Wertschätzung, StatusAn sich ist das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung (bzw. den Synonymen: Akzeptanz, Wertschätzung) etwas ganz normales, so lange es in einem normalen Rahmen bleibt. Ist das Anerkennungsbedürfnis so stark ausgeprägt, dass es zu einem regelrechten Geltungsstreben führt, kommt oft das Konzept des „Narzissmus“ ins Spiel, siehe zum Beispiel das Buch Die narzisstische Gesellschaft. Oft genug ist narzisstisches Verhalten nämlich besonders dadurch motiviert bzw. begründet, dass das Streben nach Geltung, Status, Anerkennung, Profilierung etc. als eine Kompensation früherer Ablehnung dienen soll – so zumindest die einschlägige Narzissmus-Theorie.
andere Worte für Anerkennung: Geltung, Wertschätzung, StatusInsofern macht es Sinn, sich bei der Suche nach einem tieferen Verständnis über Geltungsstreben, Anerkennungsstreben etc. mit den Konzepten Selbstbewusstsein, Selbstwert (siehe Selbstwertgefühl Definition) Selbstsicherheit / Selbstunsicherheit und damit verbunden sicherlich auch Selbstsicherheitstrainings auseinanderzusetzen (siehe auch: Selbstsicherheitstraining Übungen).
Kurzzitate zum Stichwort: Narzissmus
Definitionen, Kurzaussagen etc. aus Fachliteratur
Minderwertigkeit und Selbstunsicherheit sind die Folgen früh erlebter Abwertung, Ablehnung oder mangelnder Bestätigung. Eltern, die sich keine Zeit lassen, ihre Kinder zu erkennen, zu verstehen und sie in ihrer spezifischen Art zu bestätigen, erschweren, verzerren oder verhindern die Ausbildung eines gesunden Selbst. Die mangelnde Liebe ist die Hauptquelle narzisstischer Störungen.
eBook-Position 295 (11%)
Schlagworte: Akzeptanz, Geltungsbedürfnis, Lob, Wertschätzung