Soziale Anerkennung ist nichts anderes als Akzeptanz. Das Bedürfnis von anderen Menschen anerkannt zu werden, ist nicht nur die Motivation dafür teure Kleidung oder Autos zu kaufen, sondern auch die Antriebsfeder für außergewöhnliche Leistungen im Beruf. Teil dieses Bedürfnisses ist sicherlich auch die Wahl des „richtigen Berufes“. Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten hat, kann sicher sein, dass er die erste Hürde zum Traumberuf bereits genommen hat. Doch welche Kleidung ist die Richtige? Wie vermeidet man, schon beim ersten Kennenlernen des gewünschten neuen Arbeitgebers ins Fettnäpfchen zu treten? Die Wahl der richtigen Kleidung für das Vorstellungsgespräch ist gar nicht so schwer. Schließlich sind es Menschen gewohnt solche Entscheidungen zu treffen.
Das Passende für jeden Anlass
Man ist es gewohnt täglich seine Wahl zu treffen und das durchaus auch für wechselnde Anlässe. Ist man in Trauer, greift man vornehmlich zu dunkler Kleidung. Niemand käme auf die Idee hier etwas in der Farbe Pink anzuziehen. Beim Sport ist ein Abendkleid selten eine gute Idee und für einen gepflegten Abend im Spielcasino sucht man wie von selbst etwas Stilvolles im Kleiderschrank aus. Hat man allerdings keine Lust das Haus zu verlassen und spielt Blackjack online am Sofa, dann tut es auch ein Trainingsanzug. Den wird man auch zum Fernsehen am Abend bevorzugt auswählen. Schließlich dürfte der australische Sänger Nick Cave so ziemlich der einzige Mensch auf der Welt sein, der in absolut jeder Lebenslage zum Anzug greift. Wie man vor Jahren in einer Dokumentation sehen konnte, legt er diesen nicht einmal vor dem TV-Gerät ab. Menschen sind es also gewohnt ihre Kleidung dem Anlass entsprechend auszurichten. Das muss auch für Vorstellungsgespräche gelten.
Kleidung spricht zum Gegenüber
Im Mittelpunkt eines jeden Vorstellungsgesprächs steht die Kommunikation zwischen dem Arbeitgeber und dem möglichen neuen Mitarbeiter. Die Kleidung sagt bereits viel über ihren Träger aus. Daher ist es wichtig, für das Gespräch das passende Outfit auszuwählen. Das ist gerade dann wichtig, wenn die Position einen intensiven Kunden und Geschäftskontakt beinhaltet. Da gehört es zu den Soft Skills dazu, die richtige Kleidung für den richtigen Anlass im Beruf auswählen zu können. Wer dies bereits beim Bewerbungsgespräch demonstriert, ist seinen Mitbewerbern einen Schritt voraus. Damit diese Strategie in der Praxis klappt, sind einige Punkte vorab zu beachten. Dazu zählen nicht nur die Konvention, sondern auch psychologische Aspekte, der persönliche Stil und natürlich der Dresscode der jeweiligen Branche, für die man sich bewirbt.
Auf diese Details sollte man achten
Grundsätzlich gibt es keine Regel, die auf alle Gespräche anzuwenden ist. Doch ist es immer gut eher etwas zu förmlich, als zu leger gekleidet zu sein. Ein perfekt sitzender Anzug oder ein stilsicheres Kostüm sind immer eine gute Wahl. Doch das alleine reicht als Tipp noch lange nicht aus. Wichtig ist es sein Outfit auf das jeweilige Gegenüber anzupassen. Die Konventionen haben sich zwar in den letzten Jahren etwas gelockert, doch das gilt nicht für alle Branchen gleichermaßen. Keinesfalls sollten Bewerber in Alltagskleidung zu einem Bewerbungsgespräch erscheinen.
Der Dresscode der Branche bestimmt die Kleidung (siehe Kleiderwahl). Konservative Branchen, wie Anwaltskanzleien oder Banken bevorzugen den klassischen Anzug oder ein Kostüm. Kreative Branchen legen weniger Wert auf Konventionen, doch das Outfit sollte trotzdem Stilsicherheit ausstrahlen. Aufgeschlossenheit für Neues zeigt sich auf in der Art und Weise, wie sich Menschen kleiden. Es ist daher enorm wichtig, vorab herauszufinden, welcher Dresscode in der Branche, bzw. im Unternehmen bevorzugt wird. Abhilfe schafft hier eine Recherche auf der Firmen-Webseite oder im Internet. Fotos von Mitarbeitern geben Aufschluss darüber, welcher Kleidungsstil im Unternehmen gewünscht ist.
Farben sprechen
Die Farbe der Kleidung signalisiert dem Gegenüber bereits mehr als man denkt. Grau wirkt schlicht und elegant, damit verbindet man ein sachliches und kompetentes Auftreten. Dunkelblau steht für Gelassenheit und Seriosität. Dunkelbraun wird gerne mit Bodenständigkeit in Verbindung gebracht. Weiß sollte ausschließlich für Hemden und Blusen verwendet werden. Die Farben Rot, Schwarz und Gelb sollte man vermeiden. Grelle Farben haben bei der Kleidung für ein Vorstellungsgespräch nichts verloren. Die Farbe von Gürtel und Schuhen sollte aufeinander abgestimmt sein, Einstecktücher greifen die Farbe der Krawatte oder des Hemdes auf. Schmuck und Accessoires gehen in Ordnung, doch sie setzen lediglich Akzepte und dominieren nicht.
Bewerber sollten sich in dem gewählten Outfit wohlfühlen, keinesfalls sollten sie „verkleidet“ aussehen. Ob die Wahl richtig ist, findet man am besten bereits im Vorfeld heraus. Das klappt am besten, wenn man sein Wunschoutfit vorab schon einmal trägt. So erkennen Profis sofort, ob sie sich darin natürlich bewegen können. Wer sich an diese Tipps hält, hat gute Chancen beim Bewerbungsgespräch als authentische Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.
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