Kommentar zum Zitat: Die Reaktion "Ich verstehe Ihren Ärger, ich habe einen Vorschlag" ist vielleicht nicht "schlagfertig" im allgemein gebräuchlichen Sinne, wenn man Schlagfertigkeit als gewitzt-humorvolles Kontern versteht. Sieht man Schlagfertigkeit bzw. das Kontern (=Reagieren) hingegen vorwiegend unter dem Aspekt, bei verbalen Angriffen durch andere Personen die eigene Souveränität wahren zu können, dann ist auch eine Entgegnung wie die vorgenannte "schlagfertig". Denn egal wie brüsk und pauschal der Vorwurf auch sein mag, auf den man mit der obigen Antwort reagiert - man reagiert damit souverän, gelassen, professionell. Stellen Sie sich Angriffe, Sprüche, Verbalattacken wie die folgenden vor: "Ihre Vorgehensweise ist doch scheiße!" oder "Das letzte Mal, als Sie das übernommen haben, hat das die Sache doch nur noch schlimmer gemacht!" oder "So wie es aussieht, kriegen Sie das doch eh nicht mehr gerettet" oder, oder, oder. Die Beispiele zeigen exemplarisch, was der Angreifer macht: Er attackiert Sie pauschal, er ist in seiner Kommunikation unkonstruktiv, er hat den Fokus auf eine Lösung verloren. Mit der Entgegnung "Ich verstehe Sie, und ich habe einen Vorschlag" erreichen Sie in einer solchen Situation zweierlei: Der Angreifer "regt sich ab", da Sie ihm Verständnis zeigen und in gewisser Weise zustimmen. Das nimmt viel Luft aus Angriffen und Aggressionen. Zweitens führen Sie das Gespräch sofort wieder auf die sachliche Ebene zurück, auf die Aufgabe, das Ziel, die Lösung eines Problems. Und wer es schafft, bei verbalen Angriffe doch sachlich zu reagieren, mit dem Fokus auf Konstruktivität, der reagiert eben souverän und professionell. Und das ist ein wichtiger Aspekt, wenn Sie
Schlagfertigkeit lernen wollen. - Siehe in erweitertem Kontext auch:
Verärgerung als Zeichen verletzter Werte