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SUBITO-Effekt: Sprechgeschwindigkeit als Indikator für Kompetenz

Subito-Effekt: Schnell(er) sprechen und kompetent(er) wirken? (© DragonImages/Fotolia)

Wer schnell spricht ist kompetent(er)?

Grundsätzlich gilt, dass erfolgreiches Reden sich am Zuhörer orientiert. Gutes Reden ist verständliches Reden, wie immer wieder betont wird. Und verständlich(er) wird Reden, wenn Sie langsam oder zumindest in angemessener Geschwindigkeit reden. Eine interessante Antithese dazu verbirgt sich hinter dem Subito-Effekt.

Was ist der Subito-Effekt?

Hier geht es im Kern darum, dass schnell sprechenden Menschen tendenziell eine deutlich höhere Kompetenz zugesprochen wird als langsam sprechenden Menschen – wohlgemerkt sogar bei gleichem Inhalt.

Empirisch belegt wurde dieser Effekt im Rahmen einer Studie zum Einfluss von Sprechflüssigkeit und Vorinformationen auf die Leistungsbeurteilung in der mündlichen Reifeprüfung in Schulen. Dabei wurden die Antworten einer Schülerin in der Abiturprüfung im Fach Geographie drei Mal auf Video aufgezeichnet,

  • einmal mit einer Gesamtdauer von 16 Minuten,
  • einmal 19,5 Minuten und
  • einmal in 23 Minuten.

Ein Forschungsteam spielte diese Prüfungen 81 Geographie-Lehrkräften aus fünfundzwanzig Gymnasien zur Bewertung vor: Ergebnis: Die langsamste Fassung wurde im durchschnitt mit der Note 3,88 bewertet, die schnellste Variante bekam die beste mittlere Zensur mit 2,51. Bei gleichem Inhalt der Antworten machte die Sprechgeschwindigkeit und Sprechflüssigkeit mehr als eine ganze Note Unterschied aus.

Zusammenfassung

  • Wir tendieren dazu, schnell sprechenden Menschen eine höhere Kompetenz und Intelligenz zuzusprechen als langsamer sprechenden Menschen – bei gleichen Inhalten.
  • Wer besonders überlegt und langsam spricht, benachteiligt sich in Prüfungssituationen dadurch unangemessen.

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