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Szenariobildung im Entscheidungsprozess: Szenarien schriftlich festhalten

Szenariobildung: Szenarien aufzustellen und durchzuspielen erleichtert komplexe Entscheidungen (© Bacho Foto / Fotolia)

Szenarien erleichtern Entscheidungen
Oft ist Entscheiden wirklich nicht einfach. Das liegt erstens an der häufig vorhandenen „Qual der Wahl„, d.h. der Zahl der zur Verfügung stehenden und sich meist ausschließenden Alternativen. Zweitens fällt es uns schwer, …

 

Qual der Wahl – In drei Phasen zum Ziel (am Beispiel „Ich will mich in Sachen Management weiterbilden“)

„Chancen kommen nie allein, sondern immer mit der Qual der Wahl.“ Dieser Satz von Speaker und Business Expert Hermann Scherer (www.hermannscherer.de/) bringt das Dilemma auf den Punkt: Wer den Entschluss gefasst hat, sich in Sachen Management weiterzubilden. – Sehr gut, denn das war bereits der erste, buchstäblich entscheidende Schritt in die gewünschte Richtung.

Bevor jedoch der nächste Step vollzogen werden kann, könnte es mitunter erst einmal ziemlich intensiv werden. Denn wer nicht schon von vornherein eine klare Vorstellung darüber hat, welche der zahlreichen Weiterbildungen es konkret werden soll, muss zunächst durch den kompletten Entscheidungsprozess hindurch.

Phase I: Vorbereitung

Nachdem der erste Schritt zum Aufbau einer Entscheidungshilfe die Festlegung eines entsprechenden Prozesses ist, gibt es zumindest hier einen kleinen Trost zu vermelden: Die Entwicklung hat mit Einleitung in Gestalt der ersten sprich Vorbereitungsphase schon in dem Moment begonnen, in dem das Problem erkannt wurde. – In diesem Fall ist dies die klare und definierte Willensbekundung: „Ich (= Bestimmung des Entscheidungsträgers) möchte mich weiterbilden (= Aufstellung des Zielsystems)!“

Phase II: Entscheidungsfindung

Doch jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Die zweite beziehungsweise Entscheidungsfindungsphase wird beherrscht von Sammelsurien unterschiedlichster Art, jeder Menge Tabellen, Präferenzlisten sowie umfassender Pro- und Contra-Aufstellungen. Willkommen also bei der Qual der Wahl!

Grundbedingungen

Um in diesem Vorgangsstadium nicht nur effektiv, sondern gleichzeitig auch effizient zu sein, bietet sich eine systematische und konzentrierte Herangehensweise an. Deshalb sollten – als erster Punkt auf der To-do-Liste – die Must-haves für eine erfolgreiche Management-Weiterbildung geprüft werden. Neben den geforderten Voraussetzungen gilt dies ebenso für die eigenen. Damit ist die Basis für realistische Ziele geschaffen. Und das wiederum festigt die Aussicht auf einen erfolgreichen Ausgang nicht nur der Planung, sondern auch der späteren Umsetzung.

Grundvoraussetzungen

Punkt zwei betrifft die Auswahl der Kriterien. Welche sind für welches Feinziel bezeichnend? Welche Bedingungen können und welche Konditionen müssen in dem einen oder anderen Fall erfüllt sein? Wie sehen die Fragen im Detail aus? Um welche fachlichen Qualifikationen geht es, welche wollen ausgebaut sein und erreicht werden?

Bedingungen und Voraussetzungen in der Analyse

Unter drittens fällt die sogenannte Vorteilhaftigkeitsanalyse. Auch bei ihr handelt es sich um eine sehr umfassende Untersuchung. Denn mit ihr werden die Optionen nach unterschiedlichen Schwerpunkten abgescannt.

Auf der einen Seite steht die Quantität – im vorliegenden Fall ist dies gleichbedeutend für die Anzahl der Bildungsanbieter. Diese werden im weiteren Vorgehen nach unterschiedlichen Kriterien gefiltert, sortiert und geordnet. Dabei kann entweder die Quantität in direkten Kontrast zur Qualität der einzelnen Alternativen stehen. Oder aber beschränkt sich auf der anderen Seite die Beurteilung hernach nur noch auf die Qualität hinsichtlich diverser, durchaus auch subjektiver Bedeutsamkeiten. Das mag zum Teil sogar Kopf-versus-Bauch-Situationen betreffen.

Eine beliebte Methode im Rahmen dieser Art der Entscheidungsfindung ist das Scoring. Hierbei kommt eine Punktebewertung zum Einsatz, um die qualitativen Fakten mit den subjektiven so weit wie möglich vergleichbar zu machen. Ein anderer, altbewährter Weg ist die Argumentenbilanz – also die Für- und Wider-Gegenüberstellung.

Entscheidungssicherheit geht vor!

Die Datenmengen, die auf solchen Entscheidungsfindungslisten zusammenkommen, sind häufig enorm. Ein Grund dafür ist die oft breite Palette an Überlegungen, die in derlei Phasen mit einhergehen. Strategien, Aspekte, organisatorische Fragen – all diese Informationen wollen durchleuchtet werden. Umso wichtiger ist es, sich zur Auswertung ausreichend Zeit zu lassen. Hektik ist in einem solchen Fall fehl am Platz – zu hoch ist das Risiko, hernach falsch zu liegen.

Neben der angebrachten Ruhe kann es auch hilfreich sein, sich Rat von außerhalb einzuholen. Fundierte Meinungen und echte Erfahrungsberichte können wertvolle Schlüssel für eigene Lösungsansätze sein.

Phase III: Umsetzung und Kontrolle

Ist der Management-Weiterbildungskandidat in spe bis hierher gekommen, folgt für ihn die dritte und abschließende Phase: die Positionierung sowie last but not least damit einhergehend das Treffen einer beziehungsweise der Entscheidung schlechthin. Diese leitet in der Regel dann auch über in die Realisierung des Vorhabens – und damit in die Phase Drei.

Allerdings sollte über der Euphorie und dem Glücksgefühl des (vorerst) erreichten Ziels der zweite Teil in dieser dritten Phase nicht vergessen werden: die (Erfolgs-)Kontrolle.

  • Hat die Wahl zu dieser oder jener Weiterbildung in auch in der praktischen Umsetzung nichts an Gültigkeit verloren; die mit ihr verbundenen Hoffnungen und Perspektiven stimmen noch?
  • Oder zeichnet sie sich am Ende doch als mögliche Fehlentscheidung ab? Letzteres wäre selbstverständlich der Worst Case – und der potenzielle Auslöser für eine neue Wahl-Runde …

Ent-Schluss-Worte

Kurz zusammengefasst hießen die Stichworte in puncto Entscheidungshilfe davor und danach also:

  • Problem erkennen
  • Optionen sammeln
  • Kriterien festlegen
  • Alternativen gegeneinander abwägen
  • Entscheidung treffen
  • Wahl überprüfen

Doch um den Artikel nicht nur mit einem Bonmot zu beginnen, sondern auch mit einem solchen enden zu lassen: Übergeben wir dem legendären Jazztrompeter, Arzt und Autor Albert Charles Otto, besser bekannt als „Abbi“ Hübner das letzte Wort, das da lautet: „Die Qual der Wahl ist besser als die Wahl der Qual.“