Resilienz - Alle Beiträge zu diesem Schlagwort auf www.soft-skills.com
Resilienz: Definition von „resilient“, Resilienzfaktoren und hilfreiche Erkenntnisse aus der Resilienzforschung
„Resilient sein“ – was heißt das?
Der Begriff Resilienz bzw. der Ausdruck resilient sein sind zu viel genutzten Schlagwörtern geworden. Gemeint ist die Fähigkeit, auf psychischer Ebene eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Lebensproblemen, Nackenschlägen, Stress und schicksalhaftem Geschehen …
Stressbelastbarkeit
Wenn Mediziner, Soziologen, Ethnologen oder Psychologen sich mit der Stressbelastbarkeit befassen, reden sie meistens von Resilienz. Definiert wird dieser Fachbegriff für Stressbelastbarkeit als die menschliche Fähigkeit, auf erhöhte Belastungen, hohe Anforderungen oder krisenhafte Lebenssituationen angemessen …
Zitate zum Schlagwort « Resilienz » aus Fachliteratur
Gesundheitsförderliche Merkmale
- Optimismus: Inhaltlich generalisierte und zeitlich stabile Tendenz, positive Ereignisse im Leben zu erwarten
- Selbstwirksamkeitsüberzeugung: Überzeugung, ein bestimmtes Verhalten selbst mit Erfolg umsetzen zu können
- Hardiness: Widerstandsfähigkeit gegenüber längeren Belastungssituationen
- Kohärenz und Sinnerleben: Überdauerndes und zugleich dynamisches Gefühl des Vertrauens, dass innere und äußere Ereignisse strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind und die erforderlichen Ressourcen verfügbar sind, um diese Herausforderungen aktiv zu bewältigen
- Perfektionismus: Starkes Bestreben, möglichst alles in der Umgebung unter Kontrolle zu haben
- Arbeitssucht: Unaufhörlicher Drang, ständig arbeiten zu müssen oder ständig an die Arbeit denken zu müssen
- Enttäuschte Erwartungen: Frustration (zu) hoch gesetzter berufsbezogener, anfangs oft idealistisch geprägter Erwartungshaltungen
Gefunden auf Seite 95-96.
(...)
Jeder Betroffene bringt unterschiedliche persönliche Voraussetzungen für den Umgang mit belastenden Situationen mit. Entscheidend ist die sog. Resilienz, d. h. die individuelle Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung. Wunsch (2013, S. 215) beschreibt die individuelle Selbstwirksamkeit wie folgt: »Die vom Einzelnen gefühlte Überzeugung, über eigene Kompetenzen zu verfügen, die subjektive Einschätzung der Fähigkeit, Aufgaben und Krisen bewältigen zu können, äußert sich im Umfang der individuellen Selbstwirksamkeit.«
Resiliente Menschen …
- bleiben auch in Krisensituationen handlungsfähig. Sie steuern ihre Gefühle und ihre Aufmerksamkeit bewusst. So werden hohe Belastungen nicht als lähmender Stress, sondern vielmehr als aktivierende Herausforderung angesehen.
- sind davon überzeugt, dass alle Geschehnisse zu einem guten Ende führen werden. Sie blicken eher optimistisch in die Zukunft und sehen das »Glas als halbvoll statt als halbleer« an. Wenn mal etwas nicht in ihrem Sinne läuft, bewerten sie dies eher als einzelnen Vorfall und erwarten trotzdem bei nächster Gelegenheit wieder einen Erfolg.
- gehen kreative Wege auf der Suche nach Lösungsansätzen. Einerseits analysieren sie genau die Ursachen und identifizieren die Problemfaktoren detailliert, andererseits denken sie bei ihren Lösungsansätzen an die Zukunft und können neue Strategien entwickeln.
- denken nicht nur ans Hier und Jetzt. Sie betrachten auch langfristige Entwicklungsmöglichkeiten und sind in der Lage, sich realistische Ziele zu setzen. Sie sind gut darin, einen Plan »B« zu erarbeiten.
- bewahren einen kühlen Kopf. Sie widerstehen Impulsen und sind in der Lage, kontrolliert und überlegt zu reagieren. Sie haben keine Probleme mit gelegentlichem »Gratifikationsverzicht«, d. h. eine umgehende Belohnung für ihr Handeln zugunsten einer Belohnung in der Zukunft einzutauschen.
- glauben an sich. Sie haben ein gut ausgeprägtes Selbstvertrauen und verlassen sich auf die eigenen Fähigkeiten. Sie lehnen die Opferrolle für sich ab und handeln lieber statt zu jammern. Durch ihre Tatkraft und ihr Selbstvertrauen überzeugen sie auch andere Menschen. 5 verfügen über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten. Sie verfügen über ein umfassendes Netzwerk, das ihnen Unterstützung und Trost gibt. Sie sind gut darin, Kontakte aufzubauen und zu pflegen (Wirtschaftswoche online 2009).
Gefunden auf Seite 2; 98-99.
Gefunden auf Seite 77.
- Optimismus: die Überzeugung, dass Krisen und Tiefs vorbeigehen und überwunden werden können, sowie das Zutrauen, in herausfordernden Situationen eine Lösung zu finden.
- Akzeptanz: die Fähigkeit, schmerzliche Tatsachen anzunehmen und ihnen ins Auge zu blicken, statt sie zu leugnen oder zu verdrängen.
- Lösungsorientierung: die Fähigkeit, den Blick auf mögliche Lösungen zu richten, statt vorwiegend zu klagen oder sich in Problemen zu verstricken.
- Verlassen der Opferrolle: die Fähigkeit, sich auf sich selbst und seine Möglichkeiten zu besinnen, statt anderen die Schuld für die eigene Situation zuzuweisen.
- Verantwortung: die Bereitschaft, die Verantwortung für sein Handeln, sein Denken, seine Gefühle – kurz: für das eigene Leben – zu übernehmen.
- Netzwerkorientierung: die Fähigkeit, stabile soziale Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, die einen bei den Wechselfällen des Lebens unterstützen und auffangen.
- Zukunftsplanung: die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Basis einer realistischen Einschätzung der eigenen Situation die Initiative zu ergreifen, sich machbare Ziele zu setzen und diese konsequent anzugehen, daneben die Umsicht, sich auf die Wechselfälle des Lebens vorzubereiten (vgl. hierzu Rampe 2010; Gruhl 2014).
Gefunden auf Seite 172.